“…werden sich die Hoffnungen auf ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum nicht erfüllen.” Ist hier von einem nachhaltig prozentualem, d.h. exponentiellem Wachstum die Rede? Wie soll das gehen auf einem endlichen Planeten, wenn z.B. bei 2% Wachstum sich Produktion und Konsum alle 35 Jahren verdoppeln können müssen? Ist dies ein erstrebenswertes Ziel?
“Damit aber “richtig” gespart und investiert werden kann, ist eine funktionierende Marktwirtschaft erforderlich. Nur wenn Preise und Zinsen sich im Markt frei bilden können, kann die Volkswirtschaft die notwendigen Anpassungen vollziehen.” Und dies soll bei einem garantierten Mindestzins von 0% fürs Geldhorten funktionieren? Ist Geldhorten etwa “richtiges Sparen”, in dem “knappe Ressourcen nicht verkonsumiert, sondern für produktive Zwecke eingesetzt werden. “?
Mit den obigen Ausführungen hat Prof. Thorsten Polleit eindrücklich abgeleitet, wie eine nachhaltig funktionierende Marktwirtschaft sich mehr nach den Ideen Silvio Gesell zu orientieren haben wird als nach den Vorstellungen der österreichischen Schule. Denn genau das wollte Silvio Gesell auch: dass dank freier Bildung der Zinsen “richtig” investiert wird, d.h. in langfristigen, produktiven Anlagen. Nur erkannte Silvio Gesell, dass diese freie Bildung der Zinsen nicht funktionieren könne, wenn die Liquiditätshaltung zu garantiert mindestens 0% ZInsen möglich sei. Eigentlich eine einfach zu erkennende logische Tatsache.